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16.12.2013 - Gemeinderat besichtigt Schulneubau in Unterhaching
Neue Erkenntnisse in sachlicher Atmosphäre
Aufgrund einer Anregung einer Gemeinderätin besichtigten zehn Gemeinderäte, Vertreter der Verwaltung und der Schulen am 16. Dezember den Neubau der Grund- und Mittelschule in Unterhaching, der in wenigen Tagen eröffnet wird. Ihr war aufgefallen, dass dort bei nur 28% mehr Fläche 65% mehr Klassenzimmer (33 statt 20) geschaffen wurden. Beim Besuch wurden viele richtige Fragen gestellt und beantwortet. Es wäre zu wünschen, dass die Diskussion in dieser Atmosphäre weitergeht.

Eine erste Überraschung bietet die große, überkuppelte Eingangs- bzw. Pausenhalle. Als Aula soll sie eine Bestuhlung mit 400 Plätzen ermöglichen. Sie ist als Versammlungsstätte zugelassen und hat, wie einer feststellte, eine gute Akustik. So könnte man also ohne große Mehrkosten einen Versammlungsraum in der Größe des seit langem diskutierten Bürgerhauses schaffen.

Die Unterschiede in den Flächen der Klassenzimmer resultieren vor allem daraus, dass in Unterhaching nur einer von 5 Grundschulzügen in Ganztag vorgesehen ist, bei uns dagegen 2 von 3. Es ist schon verwunderlich, dass der Bedarf so unterschiedlich eingeschätzt wird.
Für jeweils 4 Klassenzimmer ist nur ein Differenzierungsraum (17 m²) vorgesehen, gegenüber zwei mit je 37 m² bei uns. Auch einen zusätzlichen Teamraum (12 m²) gibt es in Unterhaching nicht, und der Vorraum ist deutlich kleiner als der bei uns vorgesehene Marktplatz (60 m²). Die Klassenräume sind etwa 10 m² größer, beinhalten allerdings die bei uns separat geplanten Garderoben.
Unter diesen Aspekten sollte man den bei uns geplanten Raumbedarf mit nicht förderfähigen Mehrkosten von 4'7 Mio.€ anhand des nun vorliegenden pädagogischen Konzepts noch einmal gründlich diskutieren.


Die Mensa, die sich zur Aula öffnen läßt (ein interessanter Aspekt bei größeren Veranstaltungen), ist in Unterhaching für 120 Gäste (bei 620-800 Schülern) ausgelegt, bei uns für rd. 420 in 2 Schichten. Hier wirkt sich natürlich der größere Ganztags-Anteil aus. Zudem behält Unterhaching noch einen Hort mit 150 Plätzen am alten Schulstandort.
An zentralen Räumen findet man in Unterhaching nur 2 Rektorate mit Vorzimmer und ein Lehrerzimmer. Weitere Räume wie Silentium, Besprechungsraum und 2 Elternsprechzimmer gibt es hier nicht, obwohl auch die bei uns vorgesehenen Teamräume fehlen. Auch dieser Bedarf sollte noch einmal diskutiert werden.

Die Räume haben eine Lüftungs-, aber keine Klimaanlage. Ob es eine Wärmerückgewinnung gibt, war nicht zu klären. Wenn man es mit der Energieeinsparung ernst meint, ist das ein wichtiger Aspekt.

Die Unterkellerung umfaßt in Unterhaching nur rd. ein Drittel, ausschließlich für Lager- und Technikräume. Bei uns sind 9 Unterrichtsräume für VHS und Musikschule angedacht, die zusätzliche Kosten von rd. 1'6 Mio. € verursachen. Das kann aus Gründen der Platzersparnis durchaus sinnvoll und u.U. sogar billiger als eine Lösung an anderer Stelle sein.
Die Notwendigkeit und die Finanzierung sollte aber bewußt und unabhängig von der Schule diskutiert werden.


Ein interessanter Hinweis war auch die Tatsache, dass in Unterhaching überwiegend die alten Möbel verwendet werden. Bei den Tafeln scheint es eine Preisspanne von 2.700 - 7.000 € zu geben. Dieser Kostenfaktor kann durchaus die Größenordnung einer halben Million erreichen.
Es ist unklar, ob und wie diese Kosten in unserer Planung berücksichtigt sind.


Zuletzt wäre noch die Dreifachturnhalle in Unterhaching zu erwähnen. Sie hat keine Tribüne und ist nicht als Versammlungsstätte zugelassen, da der Ort bereits über zwei weitere wettkampffähige Dreifachturnhallen und sogar eine Fünffachturnhalle verfügt.
Hier haben wir - bei vergleichbarer Einwohnerzahl - wohl den größten Nachholbedarf.


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UhlHerbert J.Uhl
Gemeinderat
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Auf diesen Seiten berichte ich über die Arbeit des Gemeinderats und seiner Ausschüsse aus meiner Sicht. Damit möchte ich getreu meinen Wahlzielen die Transparenz verbessern und die Entscheidungen des Gemeinderats für die Bürger nachvollziehbar kommentieren. Es handelt sich wohlgemerkt nicht um ein verbindliches Protokoll, und auch nicht unbedingt um die Position der Freien Wähler, sondern um eine Auswahl meiner subjektiven Eindrücke.