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28.7.2016 - Gemeinderat
Schulbau wird schon wieder teurer -  Schloemilch: Jetzt tut es uns leid
Diskutiert wurde vor allem weitere Mehrkosten beim Schulneubau von rd. einer halben Million Euro sowie einige Schaufensteranträge von CSU und SPD. Die am 9.6.16 vertagte Hundeverordnung (TOP 2) wurde in unveränderter Form einstimmig gebilligt, nachdem geklärt worden war, dass eine Erweiterung auf alle Hunde rechtlich nicht zuläsig ist. Die Feststellung der Haushaltsrechnung (TOP 8/9) für 2014 und die daraus resultierende Entlastung der Verwaltung erfolgte ebenfalls einstimmig.

Unter TOP 3 wurden Alternativen für Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlagen auf dem Dach der neuen Schule vorgestellt (siehe EZ, ESZ). Eine Photovoltaikanlage auf dem Schulgebäude könnte in Verbindung mit einem Stromspeicher 75% des Strom-Eigenverbrauchs decken und würde sich beim derzeitigen Strompreis (der tendenziell noch weiter steigt) nach rd. 14 Jahren rentieren.
Die Förderung, die die Gemeinde für diese Anlage erhält, zahlen natürlich alle Stromverbraucher. Die Kosten der Anlage betragen 355.000 €.
Richtig, wenn auch wie so häufig verspätet ist die Erkenntnis, dass die aus Gründen der Sparoptik zunächst gestrichene Fußbodenheizung langfristig doch sinnvoll sein könnte. Kommentar von Gemeinde-Architekt Schloemilch: "Jetzt tut es uns leid." Mehrkosten: rd. 55.000 €.
Eine Solarthermieanlage auf dem Dach der Turn-/Schwimmhalle wäre nach Auskunft des Gutachters erst rentabel, wenn sich der angedachte Wärmepreis des Kommunalunternehmens (KU) nahezu verdoppeln würde. Meine Frage, ob die Rentabilität des Kommunalunternehmens dabei eine Rolle gespielt habe, wurde verneint. Es läßt sich aber nicht leugnen, dass dieses zumindest am Anfang solche Großabnehmer für seine Auslastung braucht. Da das BHKW des KU überwiegend mit Gas betrieben wird, zeigt diese wirtschaftlich richtige Entscheidung den ganzen Widersinn der sog. Energiewende
Trotzdem werden Vorrüstungen für eine spätere Installation getroffen, die mit weiteren rd. 106.000 € zu Buche schlagen. Damit wird die Schule auf einen Schlag um rd. eine halbe Million Euro teurer - sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange.
Die Entscheidung für das Gesamtpaket erfolgte letztlich einstimmig, auch wenn aus meiner Sicht einige Zweifel im Detail bleiben. Man wird aber aufmerksam verfolgen müssen, ob die Rentabilitäts-Prognosen eingehalten werden.
Unter TOP 5 wurde ein Antrag der CSU behandelt, auf der Internetseite der Gemeinde das Ferienangebot für Kinder zusammenzustellen. Während ich die Frage stellte, ob man einen Antrag stellen muß für eine Selbstverständlichkeit, die man über entsprechende Rubriken in einem Veranstaltungskalender, den fast alle Städte und Gemeinden mehr oder weniger gut anbieten, so quasi nebenbei unterbringen könnte, führte dieses Thema zu einer ausschweifenden Diskussion, wurde dann aber doch gegen die Stimme von M.Schmidt (FBU) gebilligt, der Mehrarbeit für die Rathaus-Angestellten befürchtet. Ich verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass bereits die tägliche Presseschau offensichtlich aufgrund unzureichender Personalaussstattung äußerst unzuverlässig ist.

Ein weiterer Schaufensterantrag der CSU unter TOP 6 betraf die Förderung eines zusätzlichen Ferienangebots für Kinder (s.a. EZ v. 9.8.16). Die Rede war zunächst von einem Defizitausgleich in Höhe von 4.000 €. Nach wiederum ausschweifender Diskussion über Form und Umfang der Subvention kam man schließlich einstimmig überein, den Elternanteil zu erhöhen und die Förderung nach sozialen Gesichtspunkten vorzunehmen, wobei Details der Verwaltung überlassen bleiben. Ich wies darauf hin, dass nun schon wieder eine freiwillige Leistung beschlossen wurde, während der seit zwei Jahren mit Einsparungen befasste Arbeitskreis noch immer keine Vorschläge vorgelegt hat. Mein Vorschlag, für jede neue Leistung - was ja im Einzelfall durchaus sinnvoll sein kann - auch eine entsprechende Einsparung zu beschließen, ging wieder einmal unter.

Auch die SPD mußte sich natürlich wieder mit einem Schaufensterantrag hervortun. Sie forderte eine Bürgerversammlung zum Bahnausbau in Folge des Brennerbasistunnels (siehe ESZ). Ich warf die Frage auf, was mit einer solchen Veranstaltung zu diesem Zeitpunkt bezweckt werden soll. Der Gemeinderat wurde erst vor Kurzem ausführlich vom zuständigen Planer informiert. Danach wird derzeit eine Korridorstudie erstellt, und bei Verkehrszunahme gibt es genaue, bundesweit geltende Regeln für den Lärmschutz. Vor die Studie vorliegt, verunsichert man mit so einer Veranstaltung die Bürger ohne Grund, bzw. zettelt wie der SPD-Bundestagsabgeordnete Aufstände an - natürlich an allen potentiell betroffenen Orten - die dann wieder zu letztlich sinnlosen Verzögerungen und Verteuerungen führen, und die Zunahme des LKW-Verkehrs auf den Autobahnen fördern. Als Befürworter von Bürgerbeteiligung und Transparenz konnte ich aber nicht gegen diesen einstimmig gebilligten Vorschlag stimmen.

UhlHerbert J.Uhl
Gemeinderat
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Auf diesen Seiten berichte ich über die Arbeit des Gemeinderats und seiner Ausschüsse aus meiner Sicht. Damit möchte ich getreu meinen Wahlzielen die Transparenz verbessern und die Entscheidungen des Gemeinderats für die Bürger nachvollziehbar kommentieren. Es handelt sich wohlgemerkt nicht um ein verbindliches Protokoll, und auch nicht unbedingt um die Position der Freien Wähler, sondern um eine Auswahl meiner subjektiven Eindrücke.