Freie Wähler Vaterstetten e.V. 
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15.5.2018 - Bauausschuss
Massivbau statt Gartenstadt - Gewerbepark Nord rückt näher
In der Sitzung wurde der Bebauungsplan für den Gewerbepark Parsdorf (nördlich der A94) auf den Weg gebracht. Dazu kamen drei aus meiner Sicht fragwürdige Einzelvorhaben, ein viertes wurde einstimmig abgelehnt.

Der erste Entwurf des Bebauungsplans 176 für den Gewerbepark nördlich der A 94 wurde von den Vertretern eines Planungsbüros vorgestellt. Neben einem Logistikbau an der nördlichen Gemeindegrenze sind vier Fabrikhallen in der Mitte der Fläche vorgesehen. Der südliche Teil bis zur Autobahn, der im regionalen Grünzug liegt, soll als Ausgleichsfläche dienen. Dazu wurde ein detaillierter Grünordnungsplan vorgestellt.
Verwunderlich ist die relativ konkrete Darstellung der Bauten, obwohl der Projektentwickler zwar  mit Interessenten im Gespräch sein soll, bisher aber nichts entschieden wurde. Von der ESZ verbreitete Gerüchte wurden dementiert.
Besonders attraktiv wirkt das ganze nicht. Man muß allerdings wissen, dass dort aufgrund des Anbindungsgebots nur Logistik- und Fertigungsbetriebe zulässig sind, und auch das nur mit Zustimmung des Freistaats, dem die Fläche noch gehört. Es ist somit die einzige Chance der Gemeinde, dort Gewerbesteuern zu generieren. Die Freien Wähler haben der Planung daher bisher zugestimmt, jedoch betont, dass der einstimmig beschlossene Kriterienkatalog eingehalten werden muß. Auch die in der Verkehrsuntersuchung am 19.4.18 angesprochenen Probleme sind noch zu lösen.
Gegen 5 Stimmen (SPD, Grüne, FBU) wurde der Bebauungsplan auf den Weg gebracht.

Zu einem Antrag auf Erweiterung eines EFH in der Karl-Böhm-Straße 23 empfahl die Verwaltung trotz Einspruchs von Nachbarn wegen Überschreitung der im Bebauungsplan vorgegebenen Baulinien Zustimmung. Am 5.7.16 hatte der Ausschuss einstimmig einen Antrag auf die Errichtung eines zweiten EFH auf diesem Grundstück abgelehnt. Dies wurde inzwischen gerichtlich bestätigt. Unverständlich ist das insofern, als erst am 6.3.18 in der Karl-Böhm-Straße 65 in einem ähnlichen Hinterliegergrundstück sogar ein Doppelhaus genehmigt wurde. Diese Lösung wäre sowohl den Antragstellern als auch den Nachbarn lieber gewesen. Trotzdem entschied sich die Mehrheit des Ausschusses für den neuen Antrag, den ich wegen Ungleichbehandlung ebenso wie Manfred Schmidt (FBU) ablehnte.
Gegen ein Vorhaben in der Heinrich-Marschner-Straße 25, bei dem ein Einfamilienhaus durch ein Mehrfamilienhaus mit sieben (!) Wohnungen, einer Tiefgarage und 6 Stellplätzen ersetzt werden soll, haben sich die drei Ausschussmitglieder der Freien Wähler und der FBU ausgesprochen. Die von der Verwaltung herangezogenen Vergleiche sind weit hergeholt (Nr.31,41,43) und zudem Bausünden der jüngeren Vergangenheit, bei denen die Grundstücke massiv zubetoniert wurden. Die Gebäude der näheren Umgebung (27,29) wurden dagegen im Widerspruch zur Beschlussvorlage nicht berücksichtigt bzw. es handelt sich um EFH/DH, bei denen nicht das ganze Grundstück mit Garagen, Stellplätzen und Zufahrten zugepflastert ist.
Die "Gartenstadt" wird zunehmend zubetoniert. 
Das unzureichende Straßennetz wird weiter beslastet. Vor Ort kann sich jeder ein Bild machen (vorher/nachher). Grüne und Vertreter des Bund Naturschutz stimmen trotzdem zu.
Heinrich-Marschner-Str.25 Heinrich-Marschner-Str.43

Gegen die Umnutzung eines Wohn- und Geschäftshauses in ein Reihenhaus in der Vaterstettener Straße 15 in Baldham-Dorf habe ich mich ebenso wie Manfred Schmidt (FBU) ausgesprochen. Das Gebäude liegt dicht an der vielbefahrenen Durchgangsstraße, umgeben von Gewerbebauten. Konflikte sind programmiert. Die beiden Mittelhäuser haben praktisch keinen Garten, die Wohnqualität ist für einen Dorfbereich minderwertig.

Als scheinheilig lehnte ich den Einspruch gegen einen Supermarkt im NO von Poing wegen angeblicher Beeinträchtigung der Autobahnzufahrt Parsdorf ab. Diese wird eher durch die riesigen Wohngebiete und unseren Gewerbepark beeinträchtigt, während der Supermarkt nur zu einer Verlagerung des innerörtlichen Verkehrs in Poing führen kann.

UhlHerbert J.Uhl
Gemeinderat
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Auf diesen Seiten berichte ich über die Arbeit des Gemeinderats und seiner Ausschüsse aus meiner Sicht. Damit möchte ich getreu meinen Wahlzielen die Transparenz verbessern und die Entscheidungen des Gemeinderats für die Bürger nachvollziehbar kommentieren. Es handelt sich wohlgemerkt nicht um ein verbindliches Protokoll, und auch nicht unbedingt um die Position der Freien Wähler, sondern um eine Auswahl meiner subjektiven Eindrücke.