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Die
Sitzung wurde geprägt von der Haushaltsdebatte. Ansonsten ging es
überwiegend um Auftragsvergaben, die nach kürzerer Diskussion
einstimmig oder mit einer Gegenstimme (Manfred Schmidt) erfolgten. Der
Ausbau von Erschließungsstraßen zu Lasten der Anlieger
wurde wie schon im Verkehrsausschuss zurückgestellt. Über die Haushaltsdebatte haben ESZ und EZ ausführlich berichtet. Ich beschränke mich daher an dieser Stelle auf die Wiedergabe des von mir gehaltenen Redebeitrags für die Fraktion der Freien Wähler: "In diesem Jahr soll die Nettoverschuldung, also nach Abzug der Rücklagen, auf 19,2 Millionen Euro ansteigen. Damit würde die vereinbarte Schuldengrenze von 17 Millionen Euro deutlich überschritten. In der seit einem Jahr tagenden Arbeitsgruppe zur Überarbeitung der Haushaltsregeln sind wir uns aber schon weitgehend einig, dass man diese vor zehn Jahren definierte Grenze entsprechend der seitdem aufgelaufenen Inflation auf 19,2 Millionen Euro anheben könnte. Außerdem könnte die Finanzierung von Investitionen, die nach festzulegenden Kriterien eine positive Rendite abwerfen, von der Schuldengrenze ausgenommen werden. Die Freien Wähler haben in der AG aber im Gegenzug Regeln für eine strengere Begrenzung der Ausgaben im Falle von überdurchschnittlich hohen Einnahmen wie in den letzten Jahren gefordert, um wie auch vom Kämmerer in seinem Bericht beklagt, mehr Mittel für Investitionen zu generieren bzw. bei Einnahmenrückgängen Reserven zu haben. Momentan fällt es noch schwer, praktikable und verständliche Regeln zu definieren, denen alle Fraktionen zustimmen können, weshalb noch keine endgültige Formulierung vorliegt. Unter dieser Voraussetzung wäre der geplante Schuldenanstieg in 2019 aber noch vertretbar. |
Problematischer ist aber der
Anstieg der Nettoschulden in 2020 auf 28,5 Millionen Euro. Hauptursache
dafür sind rund 10 Millionen Euro für die Umfahrung Weißenfeld/Parsdorf, die
die Freien Wähler im Verkehrsauschuss auch deshalb abgelehnt haben. Der Rückgang der
Nettoverschuldung in 2021 auf 16,8 Millionen ist im wesentlichen nur
durch den Verkauf des bisherigen Schulgrundstücks an der Gluckstraße möglich, sodass
dieser Erlös also nicht wie ursprünglich erhofft für die von allen gewünschten Investitionen
zur Verfügung steht. Ein weiteres Problem sehen wir in der Tatsache, dass für 2019 bereinigte Ausgaben des Verwaltungshaushalts (entsprechend der Ermittlung der Ein-Prozent-Regel) von 35,2 Mio. Euro geplant werden. Das ist gegenüber dem voraussichtlichen Rechnungsergebnis in 2018 von 30 Mio. ein Anstieg von 17,2 % gegenüber einem geplanten Einnahmenanstieg von 4,6 %. Das wäre ein gewaltiger Verstoß gegen die Ein-Prozent-Regel und so nicht hinnehmbar. Eine Planung soll realistische Ziele setzen, an denen die während des Jahres anstehenden ausgabewirksamen Entscheidungen gemessen werden können. Natürlich muß der Kämmerer bestehende Beschlüsse berücksichtigen. Deshalb sollten wir den Blick in die Zukunft richten: Mit diesem Haushalt genehmigen wir den einzelnen Dienststellen einen Etat, der ausgeschöpft werden kann, auch wenn das in der Realität nicht immer der Fall ist. Übrigens: Die Mittel sind im Falle einer Kürzung nicht verloren, sondern erhöhen die Zuführung zum Vermögenshaushalt, wo sie für Investitionen oder als Rücklage für unerwartete und unvermeidbare Ausgaben zur Verfügung stehen. Deshalb fordern die Freien Wähler eine Kürzung der geplanten Ausgaben entsprechend der Ein- Prozent-Regel. Sollte das abgelehnt werden, müssen wir leider gegen diese Planung stimmen." |
Herbert
J.Uhl Gemeinderat . Auf diesen Seiten berichte ich über die Arbeit des Gemeinderats und seiner Ausschüsse aus meiner Sicht. Damit möchte ich getreu meinen Wahlzielen die Transparenz verbessern und die Entscheidungen des Gemeinderats für die Bürger nachvollziehbar kommentieren. Es handelt sich wohlgemerkt nicht um ein verbindliches Protokoll, und auch nicht unbedingt um die Position der Freien Wähler, sondern um eine Auswahl meiner subjektiven Eindrücke. |