Freie Wähler Vaterstetten e.V.
 Aktuelles 
 Alpenrosenstr.15  85598 Baldham  e-mail: info@fw-vaterstetten.de

StartseiteStartseite

KapitelstartKapitelstart

A-ZA-Z
Baldham: Anwohner protestieren gegen Straßenausbau
Gemeinde plant nutzlose Gehwege - Parkplatzmangel und beengte Verkehrsverhältnisse drohen
16.10.2020
Die Planung wurde auf mein Betreiben im SVA vom 4.2.20 am 1.10.20 zwischen Vertretern des Gemeinderats und der Verwaltung und 20 Anwohnern im Rathaus diskutiert, wobei sich der weit überwiegende Teil der anwesenden Anwohner gegen den Ausbau mit Gehwegen aussprach. 
Da die Teilnehmerzahl ursprünglich auf 10 begrenzt war, haben nicht alle Interessenten teilgenommen, die ebenfalls gegen den Ausbau mit Gehwegen sind. Auch haben nicht alle die schriftliche Petition unterzeichnet, sondern sich mündlich oder per e-mail dazu geäußert.  
 
Die Verwaltung hat in der Veranstaltung sehr ausführlich formale Anforderungen an einen Gehwegausbau vorgetragen, die in unserer Gemeinde aber an vielen Stellen mangels Platz nicht umgesetzt sind. Eine Verpflichtung dazu gibt es also nicht. So wurde z.B. beim Ausbau der Frauenschuhstraße auf Wunsch der Anwohner einstimmig auf den Bau von Gehwegen verzichtet (SVA v. 6.12.16, TOP 3), ebenso in der Edelweißstraße.(SVA 17.7.18, TOP 4).

Einige Teilnehmer wurden dadurch verunsichert, dass die Verwaltung den Eindruck erweckte,
ohne Gehwege gäbe es gar keinen Ausbau. Dagegen spricht schon das Beispiel Frauenschuh-
straße. Eine gründliche Erneuerung des Belags mit Randbefestigung, Entwässerung und wasserdurchlässiger Befestigung der Parkräume wird selbstverständlich von allen Anwohnern befürwortet. Sie dürfte die Gemeinde aber deutlich billiger kommen als der geplante Ausbau, was in der gegenwärtigen Lage ein nicht zu vernachlässigender Vorteil wäre.

Im Übrigen sind die durch Gehwege in der geplanten Form erzielbaren (meist theoretischen) Vorteile gegen die Nachteile abzuwägen. Die direkten Anwohner können das aus ihrer täglichen Praxis wohl besser beurteilen als ein ortsfremder Planer.

Die angeblichen Vorteile des Gehwegs stellen sich in der Praxis wie folgt dar.
1. Fußgänger aus dem westlichen Teil der Dahlienstraße, die auf dem Kirchenweg weitergehen
wollen, werden kaum den Umweg über den geplanten Übergang nehmen (hellgrüner Pfeil), sondern vor der Einmündung des Kirchenwegs die Dahlienstraße überqueren (dunkelgrüner Pfeil),
zumal die Straße hier gut zu überblicken ist und in diesem Abschnitt das Verkehrsaufkommen (nur Anlieger) nicht so hoch ist wie weiter östlich. 
2. De facto gehen viele Anwohner über die Alpenrosenstraße zur Tannenstraße ins Zentrum. Diese müssten nach der reinen Lehre die Dahlienstraße entweder am extra angelegten Übergang überqueren und dann auf der Nordseite zur Alpenrosenstraße gehen, also an den dort parkenden Autos entlang (blauer Pfeil). Das ist kein Unterschied zur aktuellen Situation bzw. ohne GehwegAusbau, nur dass die Fahrbahn dann wegen auf der Südseite vor dem Gehweg parkenden Autos (s.u.) enger und es damit für die Fußgänger gefährlicher wäre.
3. Oder sie gehen bis zur Einmündung an der Alpenrosenstraße und überqueren die Dahlienstraße an dieser unübersichtlichen Kurve (lila Pfeil). Auch das ist also eine Scheinsicherheit.
Fazit : Eine Verbesserung der Sicherheit der Fußgänger wird in der Praxis allenfalls auf dem am schwächsten befahrenen westlichen Abschnitt der Dahlienstraße (Sackstraße) erreicht.
Ausbauplanung

4. In Richtung B304 endet der Gehweg auf halber Strecke. Es ist schwer verständlich, dass er auf der einen Hälfte notwendig, auf der anderen dagegen verzichtbar sein soll. Die einzigen Anlieger,
die einen Nutzen davon hätten, lehnen ihn ab. Die wenigen sportlichen, die noch in der Lage sind, die B 304 zu überqueren (auf die von mir schon mehrfach beantragte Überquerungshilfe wurde bekannlich verzichtet), dürften die erste Hälfte auch ohne Gehweg bewältigen.
Sinnvoll wäre allenfalls an der Kurve ein roter Sicherheitsstreifen für Fußgänger wie in der Tulpenstraße, ebenso an der Einmündung des Kirchenwegs.
 
Demgegenüber entstehen Nachteile für den Verkehr:
Insbesondere für Radfahrer verschlechtert sich die Situation durch die engere Fahrbahn. Derzeit ist das Radfahren auch bei Gegenverkehr unproblematisch. Als fahrradfreundliche Gemeinde sollte man das berücksichtigen, zumal hier die meisten aufgrund der Entfernungen das Auto oder das Fahrrad benutzen, gerade auch Schüler.
Beispiel
Auf der Veranstaltung haben die anwesenden Anwohner überzeugend verdeutlicht, dass die Parkmöglichkeiten auf beiden Straßenseiten unverzichtbar sind, da es vor allem in der südlichen zweiten Reihe keine Parkmöglichkeiten gibt.
Die Verwaltung hat darauf erklärt, dass auch vor den Gehwegen geparkt werden könne, da kein Parkverbot geplant sei. Die dadurch entstehende Verengung haben Anwohner an einem Beispiel dokumentiert, das für sich selbst spricht.  
Dazu käme im Winter durch aufgehäuften Schnee an den Gehwegrändern eine weitere Verengung. Derzeit räumen die Anwohner auf der Südseite der Dahlienstraße die Stellplätze vor ihren Häusern (die ihnen formal nicht gehören) selbst frei.

Völlig überflüssig und sogar gefährlich ist die zusätzliche Verengung auf der Ostseite der Alpenrosenstraße. Bei Gegenverkehr kann dies zu einem Rückstau auf die B 304 führen. Zudem muß hier auch häufig geparkt werden, so dass schon allein der Gehweg auf der Westseite Probleme erzeugen könnte. Andererseits ist die Verengung dann schon automatisch gegeben, es geht lediglich Parkraum verloren. Das gilt auch für die geplanten Parkplätze an der Nordseite der Dahlienstraße, wodurch die Parksituation weiter verschärft wird.

Es wäre auch im Hinblick auf die Kosten nicht vertretbar, die seit 50 Jahren bestehende, weitgehend unproblematische Verkehrssituation (abgesehen von einer Sanierung des Fahrbahnbelags) bei gleichzeitig nicht erkennbaren Vorteilen zu verschlechtern. Den Mangel an Parkplätzen hat die Gemeinde durch das Zulassen übertriebener Verdichtung mit verschuldet, so dass sie die negativen Folgen nicht auf die Bürger abwälzen sollte. 

Während sich eine Mehrheit der Anwohner gegen den Bau eines Gehwegs ausgesprochen hat, haben ihn nur wenige dezidiert begrüßt. Der Rest ist z.T. altersbedingt nicht mehr an einer Stellungnahme interessiert, was deswegen nicht als Zustimmung interpretiert werden kann. Wenn allein Mehrheiten und nicht Argumente den Ausschlag geben sollten, müsste eine konkrete Befragung aller Anwohner durchgeführt werden.